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Educational Corner

Mehrsprachige Erziehung in Japan Teil 1

Liebe Eltern und ehemalige Eltern des Spielkreises, 
 diesen Monat startet die dreiteilige Serie von Julian Takeshi Ogata, 
der zum Thema  „ Mehrsprachige Erziehung“  schreibt. 
Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch  
                                                               Pamela Ono

Mehrsprachige Erziehung – Ein Überblick von Julian Takeshi Ogata

Was ist ausschlaggebend, um das Gleichgewicht der Umgebungs- und Nichtumgebungssprache zu gewährleisten? In dieser Serie werde ich berichten, wie meine Eltern diese Aufgabe gehandhabt haben.

Für welche Methode haben sich meine Eltern für die bilinguale Spracherziehung entschieden?                         

Meine Eltern waren sich von Anfang an darüber im Klaren, dass sie meine ältere Schwester und mich zweisprachig erziehen wollten. Weder meine deutsche Mutter noch mein japanischer Vater hatten Erfahrungen mit solch einer Erziehung und kannten auch niemanden, der sie hätte beraten können; abgesehen davon, dass „Misch-Ehen“ damals noch der Minderheit angehörten, gab es zu der Zeit auch keine Portale im Internet, in denen Eltern ihre Erfahrungen teilen konnten. Obwohl meinen Eltern das Wissen fehlte, wussten sie eine Sache ganz genau: „Wir werden jeweils in unserer eigenen Muttersprache mit unseren Kindern sprechen“, – denn das hielten beide für das „Normalste“. Ihnen war die Methode Eine Person – Eine Sprache nicht bekannt, jedoch wendeten meine Eltern diese Ordnung instinktiv an.

Anmerkung 1: Immer in der eigenen Muttersprache mit dem Kind sprechen!

Wie haben dem Druck der Umgebungssprache erfolgreich entwegengewirkt?      

Damals entschieden sich meine Eltern ihre Kinder in Deutschland zu erziehen, wodurch Deutsch als die Sprache meiner Mutter und als Umgebungssprache deutlich schwerer gewichtet war als Japanisch, die Nichtumgebungssprache. Die Zweisprachigkeitserziehung gestaltet sich mühsamer, wenn der Vater als Vertreter der Nichtumgebungssprache im frühkindlichen Alter des Kindes selten anwesend ist, was in meiner Familie ebenfalls der Fall war.

Da die Umgebungssprache Deutsch war, einigten sich meine Eltern darauf, mit meiner Schwester zunächst Japanisch zu sprechen, trotz der Anfängerkenntnisse des Japanischen meiner Mutter. Meine Mutter hatte sich Kenntnisse in der japanischen Sprache seit der Begegnung mit meinem Vater angeeignet, weswegen sie teilweise japanische Vokabeln benutzte, wenn sie mit uns Deutsch sprach. 

Anmerkung 2: Die Sprachkenntnisse des Partners kann eine große Hilfe sein, um den Druck der Nichtumgebungssprache entgegenzuwirken!   

Wie bemühte sich mein Vater, trotz Vertreter der Nichtumgebungssprache, die Japanische Sprache zu fördern?

Ich erinnere mich an meinen Vater, der, obwohl er jeden Tag spät von der Arbeit zurückgekommen war, viel Zeit mit mir und meiner Schwester verbracht hat, uns Gutenachtgeschichten vorlas und uns Kinderserien schauen ließ. Diese schickten uns unsere Großeltern aus Japan; es entstand ein positiver Effekt, dass wir durch das natürliche Aneignen unserer Nichtumgebungssprache in der Lage waren eine Beziehung zu ihnen ohne Sprachbarrieren aufzubauen, welches durch Telefonate und regelmäßige Aufenthalte in Japan während der Schulferien möglich machte.

Hattest du in beiden Muttersprachen eine ausgewogene Spracherziehung und genug soziale Kontakte?

Auch bemühten sich meine Eltern zusätzliche Beziehungen zu Japanern aufzubauen und zu pflegen. Neben unseren Großeltern als familiäre Bezugspersonen, bemühten sich meine Eltern, trotz einiger Entfernung und der deutschen Alltagsschule, uns mehrmals wöchentlich zur japanischen Ergänzungsschule zu bringen, wodurch ein näherer Bezug zur japanischen Gesellschaft und Kontakt zur Nichtumgebungssprache aufgebaut werden konnte. Hier erscheint mir nicht nur der schulische Teil wichtig, sondern auch habe ich viele japanische Freunde gewonnen, zu denen heute noch ein enger Kontakt besteht.

Anmerkung 3: Beziehungspersonen und Gemeinschaften, in der man mit der “schwächeren” Nichtumgebungssprache in Kontakt treten kann, sind enorm wichtig!

Inwiefern hat sich dies auf deine sprachliche Entwicklung und Identität ausgewirkt?

Meine japanische Identität und der damit einhergehenden positiven Einstellung zur japanischen Sprache und dessen Sprachfähigkeit habe ich besonders dem konsequenten Erziehungsverhalten und der starken Persönlichkeit meines Vaters zu verdanken. Das starke ethnische Identitätsbewusstsein meines Vaters hat dazu geführt, seine Identität als Japaner auch an uns weiterzugeben. Durch die häufigen Lobe und das hohe Ansehen hat die japanische Sprache stets einen hohen Stellenwert für mich gehabt, weswegen es nie zur Sprachverweigerung kam und ich eine ausgeprägte kulturelle Identität entwickeln konnte, in der ich mich „zu Hause“ fühle.

Anmerkung 4: Je stärker der Wille ist, seine Sprache und Identität seinem Kind weiterzugeben, desto einfacher ist es konsequent in der Sprachmethode zu sein!

Würdest du deine Kinder ebenfalls zweisprachig erziehen?

Auch ich möchte, dass meine zukünftigen Kinder beide meiner Identitäten annehmen können, während mir gleichzeitig auch der Aufwand und die Mühe bewusst sind. Diese binich jedoch bereit einzugehen. Sicherlich wird es eine entscheidene Rolle spielen, in welchem Land meine Kinder aufwachsen, aber ich habe das starke Bedürfnis, ihnen die Möglichkeit zu bieten, dass sie vor allem die japanische Sprache lernen.


Über Julian Takeshi Ogata

Julian Takeshi hat „Mehrsprachige Kommunikation“ an der Technischen Hochschule Köln mit dem Schwerpunkt Übersetzung der Fremdsprachen Englisch und Spanisch studiert. In seiner Bachelorarbeit hat er sich mit erfolgreicher Zweisprachigkeitserziehung befasst und ist nun als Berater für mehrsprachige Kindererziehung in Japan ansässig.

Er selbst ist zweisprachig aufgewachsen mit einem japanischen und einem deutschen Elternteil.

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